Sonja Anne Blüml / 11. 04. 2016

Ein Mann

0. Comments

Bilden Sie mal ein Gedicht mit:
Gähnen – Pseudonym – Brillenrand – stockdunkel – überbelichtet – Geierwally – phosphoreszierend –
Melancholie – Frühstücksei – hammerhart – Rübezahl – Freudenfest

The_twilight_of_the_gods_by_Willy_Pogany

 
 
 
 
 
 
 
 

Ein Mann

Sollte ich vielleicht erwähnen,
dass mein Liebster zärtlich ist?
Augenblicklich nach dem Gähnen
meine Nasenflügel küsst?

„Held“, das ist sein Pseudonym
Trutzburg ist sein Haus –
denn er hält auch ungestüm
meine Stürme aus.

Über seinen Brillenrand
verströmt er eine Ruhe –
erzählt, wie ihm mit Pillen schwand
das Lächeln seiner Schuhe.

Und mag es auch stockdunkel sein
mein Liebster ist ein Licht.
Sein Diamant, der funkelt rein
durch jede dunkle Schicht.

Was immer er auch sichtet,
ob düster oder hell –
mental überbelichtet,
begreift er rasch und schnell.

Auf Geierwally’s Nippel
da fällt er nicht herein
er steht nicht auf Getippel
statt Haben will er Sein.

Er ist schon faszinierend
der Mann, von dem ich schreibe –
sein Licht phosphoreszierend
er möchte, dass ich bleibe.

Nur ab und an da kommt Besuch,
erwartet wird er nie –
Sie steht dann vor der Tür mit Tuch
und heisst Melancholie.

Erscheint sie auch beim Frühstücksei,
wenn Morgenstunde graut –
dann ist ihm Vieles einerlei.
wie traurig er dann schaut.

Vergangenheit war hammerhart –
und wütet manchmal sehr
sein Herz, das bleibt trotz Jammer zart,
wenn ich’s nicht hüte – wer?

S’ist nicht aus Eisen, nicht aus Stahl –
hat viele warme Zimmer,
und Platz für jeden Rübezahl.
Es hüllt in Liebe – immer!

So bauen wir ein schönes Nest
das tragen kann die Triebe,
und feiern dann ein Freudenfest
ob dieser bunten Liebe.

©Sonja Anne Blüml

 

Leave a Reply

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>