Sonja Anne Blüml / 21. 01. 2016

Pommes auf Gleisen

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Ließe ich mich endlich gehen
würd‘ ich vielleicht laufen.
Könnt ich bis zum Himmel sehen
und mir Pommes kaufen

Könnt ich einfach liegenbleiben
und minütlich furzen
würd ich viel mehr Briefe schreiben
Arbeit wär mir schnurzen

Anstatt aufmerksam zu sein
möcht ich lieber singen
meine Wohnung wäre klein
niemand würde klingeln

Essen würd ich was mich lüstet
und so viel ich wollte
nie mehr tät ich was ich müsste
auch nicht was ich sollte

Meine Ohren blieben weise –
wären rein wie Schrubber
Durch die Poren käm nur leise
sinnfreies Geblubber

Nie mehr müsst ich freundlich sein
und mit Charme aus Pappe
würd ich endlich brüllen: NEIN!
Halt doch mal die Klappe

Statt dem Immergrünen Leben
würd ich lieber reisen
nachts gebannt auf Schienen schweben
kurz gesagt: entgleisen

Wär flitzefrei und wandert so
am Meer und an der Küste
bald wär ich hier, bald anderswo
tät nie mehr was ich müsste

© Sonja Anne Blüml
zum WeltpoesieTag

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